Warum werden Fenster gefördert?
Energieeffiziente Fenster sind ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz. Deshalb unterstützt der Staat Hausbesitzer mit verschiedenen Förderprogrammen beim Austausch alter, ineffizienter Fenster.
Ziele der Förderung
- Reduzierung des CO2-Ausstoßes
- Senkung des Energieverbrauchs
- Erreichung der Klimaziele
- Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden
KfW-Förderung: Die wichtigsten Programme
KfW 261: Wohngebäude - Kredit
Das umfangreichste Förderprogramm für energieeffiziente Sanierungen:
- Kreditbetrag: Bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit
- Zinssatz: Ab 0,01% effektiv
- Tilgungszuschuss: Bis zu 37.500 Euro
- Laufzeit: 4 bis 30 Jahre
KfW 461: Wohngebäude - Zuschuss
Direkter Zuschuss ohne Kreditaufnahme:
- Zuschuss: 20% der Kosten
- Maximum: 30.000 Euro pro Wohneinheit
- Einzelmaßnahmen: Auch möglich
- Auszahlung: Nach Abschluss der Maßnahme
BAFA-Förderung: Bundesförderung für effiziente Gebäude
BEG Einzelmaßnahmen
Die BAFA fördert einzelne Sanierungsmaßnahmen:
- Grundförderung: 15% der Kosten
- Mit Sanierungsfahrplan: 20% der Kosten
- Maximum: 60.000 Euro pro Wohneinheit
- Mindestinvestition: 2.000 Euro
Voraussetzungen für BAFA-Förderung
- Gebäude älter als 5 Jahre
- Antragstellung vor Beginn der Maßnahme
- Fachgerechte Ausführung
- Energetische Mindestanforderungen
Technische Mindestanforderungen
Für die Förderung müssen die neuen Fenster bestimmte Kriterien erfüllen:
U-Wert-Anforderungen
- Fenster: Uw ≤ 0,95 W/(m²K)
- Dachflächenfenster: Uw ≤ 1,0 W/(m²K)
- Verglasungen: Ug ≤ 0,6 W/(m²K)
- Rahmen: Uf ≤ 1,3 W/(m²K)
Weitere Anforderungen
- Prüfzertifikat nach DIN EN 14351-1
- CE-Kennzeichnung
- Fachgerechte Montage nach RAL
- Nachweis der Energieeffizienz
Regionale Förderprogramme
Bundesländer-Förderung
Viele Bundesländer bieten zusätzliche Förderprogramme:
- Hessen: Energieeffizienz-Förderung
- Baden-Württemberg: Klimaschutz-Plus
- Nordrhein-Westfalen: progres.nrw
- Bayern: 10.000-Häuser-Programm
Kommunale Förderung
Auch Städte und Gemeinden fördern energetische Sanierungen:
- Frankfurt am Main: Energieeffizienz-Förderung
- München: Förderprogramm Energieeinsparung
- Hamburg: Hamburger Modernisierungsprogramm
- Berlin: IBB-Wohnraummodernisierung
Steuerliche Förderung
Steuerbonus für energetische Sanierungen
Seit 2020 können Sie energetische Sanierungen steuerlich absetzen:
- Abschreibung: 20% über 3 Jahre
- Maximum: 40.000 Euro pro Gebäude
- Verteilung: 7% + 7% + 6%
- Voraussetzung: Selbstgenutzte Immobilie
Handwerkerkosten absetzen
Zusätzlich können Sie Handwerkerkosten absetzen:
- Absetzbar: 20% der Lohnkosten
- Maximum: 1.200 Euro pro Jahr
- Direkter Abzug: Von der Steuerschuld
- Bedingung: Eigenheim oder Mietwohnung
Kombinationsmöglichkeiten
Was lässt sich kombinieren?
Mögliche Kombinationen:
- ✓ KfW + regionale Förderung
- ✓ BAFA + Steuerbonus (alternativ)
- ✓ Regionale + kommunale Förderung
- ✗ KfW + BAFA (nicht möglich)
- ✗ BAFA + Steuerbonus (alternativ)
Optimale Förderstrategie
So maximieren Sie Ihre Förderung:
- Verschiedene Programme vergleichen
- Regionale Zusatzförderung prüfen
- Kombinationsmöglichkeiten nutzen
- Energieberater hinzuziehen
Antragstellung: Schritt für Schritt
Vor der Maßnahme
- Energieberatung durchführen
- Förderprogramm auswählen
- Antrag stellen
- Förderzusage abwarten
- Erst dann beauftragen!
Während der Maßnahme
- Alle Belege sammeln
- Zwischennachweise führen
- Qualitätskontrolle durchführen
- Prüfprotokolle erstellen
Nach der Maßnahme
- Verwendungsnachweis einreichen
- Abnahmeprotokolle beifügen
- Rechnungen und Belege senden
- Förderung erhalten
Häufige Fehler vermeiden
Typische Fallstricke
- Zu früh beauftragt: Antrag vor Beauftragung!
- Falsche Mindestanforderungen: U-Werte beachten
- Fehlende Nachweise: Alle Belege sammeln
- Fristen verpasst: Verwendungsnachweis rechtzeitig
Profi-Tipps
- Energieberater früh einbinden
- Mehrere Programme prüfen
- Fachbetrieb mit Fördererfahrung wählen
- Alle Unterlagen gut aufbewahren
Beispielrechnung
Musterprojekt: Einfamilienhaus
Ausgangssituation:
- 12 Fenster zu je 1.000 Euro = 12.000 Euro
- Montage: 3.000 Euro
- Gesamtkosten: 15.000 Euro
Fördermöglichkeiten:
- BAFA 20% (mit Sanierungsfahrplan): 3.000 Euro
- Hessen-Förderung: 1.500 Euro
- Steuerbonus alternativ: 3.000 Euro
Endergebnis:
- Eigenanteil: 10.500 Euro
- Ersparnis: 4.500 Euro (30%)
Ausblick: Zukünftige Entwicklungen
Die Förderung energetischer Sanierungen wird weiter ausgebaut:
- Höhere Fördersätze geplant
- Neue Programme in Vorbereitung
- Digitale Antragstellung
- Vereinfachte Verfahren
Fazit
Fördermittel können die Kosten für neue Fenster erheblich reduzieren. Wichtig ist die frühzeitige Planung und die Auswahl des passenden Förderprogramms. Lassen Sie sich von Experten beraten, um die optimale Förderstrategie zu entwickeln.
Nutzen Sie die Chance und modernisieren Sie Ihre Fenster mit staatlicher Unterstützung!